Das diesjährige Treffen...

Die KLR- Verrückten waren wieder unterwegs. Dieses Jahr haben wir uns wie schon erwähnt in Hohensysburg getroffen. Ein schicker Campingplatz mit neuer Infrastruktur und ausreichend großer Wiese, auf der wir alle Platz haben und niemanden störten.
Die liebe Butterfly hat zwar schon was gepostet, aber ich möchte auch meinen Senf dazu geben.

Los ging es am Donnerstag Morgen in aller Frühe. Auf zum Transporterverleih und mein schon vor einem halben Jahr bestellten Opel Movano abholen. Alle Formalitäten erledigt und ab vom Hof. Doch was sehe ich? Die Werkstatt Service Lampe brennt, und geht auf den nächsten Kilometern auch nicht aus. Also wieder zurück, alles zurück abgewickelt, und das Tauschfahrzeug genommen. Diesmal sogar mit Scheiben im Heck und Innenspiegel.
Zu Hause angekommen ging es dann los. Die Motorradwippe fixiert, die Rampen aufgelegt und das Moped in den Transporter wuchten. Mithilfe des netten Nachbarn hier, ging es flott und reibungslos.
Dann die erste Hürde: Das Abspannen - noch nie machen müssen, also ran an die Sache...
Das war dann glücklich erledigt und die Karre ordentlich gepackt. Mittels Gummimatten gegen verrutschen des Getränkegutes gesichert, und mit nur knapp einer Stunde Verspätung zu meinem Zeitplan gings dann los.
Die Strecke war relativ einfach gestrickt, immer die A7 hoch und bei Kassel dann Richtung Dortmund. Laut Google Maps 5 Std. 24 bei aktueller Verkehrslage. Woher weiß Google die aktuelle Verkehrslage? Und wer bei Google rechnet die Zeiten aus?...derjenige hat keine Ahnung im Übrigen...
Hinter Würzburg ging´s los. Vor Fulda der erste Stau. Bautstelle und Verengung auf einen Fahrstreifen...tolle Sache bei ca. 1000 Fahrzeugen pro Stunde.
Aber man hat wenigstens was zu gucken.
Der Opel ist übrigens ein tolles Gefährt. Mit viel Kinkerlitzchen ausgestattet, die mir später noch helfen werden. Genügend PS, damit, wenn es mal geht, die linke Spur erfolgreich erobert werden kann und ein Fahrgefühl wie ein PKW.
Mit meinem Handy navigiert, komme ich dann nach kanpp 7 Stunden in Hohensysburg an. Kurz angemeldet an der Pforte ( ...Wie, daisn Motorrad drin?...) Und dann auf die für uns vorgesehene Wiese. Die ersten Hardcorer sind schon da.
Der linke ist Transporter ist meiner, und nachdem meine Tengai auch beim Rudel auf der Wiese parkt, richte ich mich wohnlich ein.
Isomatte (dick) und Faltmatratze (bequem) mit Schlafsack und Fleecedecke und Kopfkissen. Nobel wird gecampt.
Der Donnerstag Abend gehört uns Hartkern KLR´ler. Auch ein neuer ist dabei. Er hat ein 12 m Wohnmobil dabei. Alles, aber wirklich alles hat er mit. Fleisch, Würstchen, Brennholz, Campingstühle für ne Armee....sein Vorrat scheint unerschöpflich.
So genießen wir den ersten Abend noch in Ruhe und tauschen uns über unsere gemeinsamen Bekannten aus.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg mal die Gegend zu erfahren. Mit 4 Mopeds sind wir dann unterwegs. 3 KLR´s und eine Fj1200....Wieso das? Weil unser lieber Jo mal wieder das Pech hatte, daß seine KLR einfach die Treffen meidet wie die Pest. Vielleicht schämt sie sich für die vielen Kilometer die sie auf der Uhr hat - keine Ahnung. Jedenfalls 300 km von seinem Wohnort hat sich das Antriebsritzel von der Welle gelöst und den Dienst verweigert. Für die Heimfahrt im Schleichgang hats gereicht, und somit hat er flugs umgepackt und die Fj gesattelt.
Somit hat er die A- Karte als PS Stärkster immer hinten zu fahren und aufzuholen...
Nach der Erkundungstour trudelten dann so nach und nach die übrigen Irren ein...

 Dann kam wieder eine schlechte Nachricht über das Handy von Jörg rein. Der andere Jörg würde nicht kommen, da sein T5 wohl knapp 50 km von hier liegen geblieben ist mit Antriebsschaden. Jörg nicht beim Treffen? Undenkbar und nicht wirklich glaubhaft. Aber gut, er geht nicht ans Handy und seine Frau weiß auch nix... Gegen  20 Uhr dann Gewissheit - Jörg ist da. Er hat 3 Std. auf den Abschlepper warten müssen, hat mit ihm alle Formalitäten erledigt, und dann seine Tengai abgeladen und bepackt. Mithilfe von Schwerlastzurrgurten das Gepäck gesichert und ab zum Treffen...das ist Leidenschaft. XD
Der Abend ist nun feucht fröhlich und der Grill gut bestückt. Für mich habe ich bei der Erkundungstour ausreichend Grillkäse gekauft. Alles paletti.
Am nächsten morgen, meiner Meinung nach viel zu früh, lärmen einige schon aufm Platz und die Stimmung ist bestens. Also dann doch aufstehen und zum Waschhaus tippeln. Der Weg dahin ist nix für Träumer. Da wo das Wasser den Berg runterläuft, geht auch der schnellste Weg lang zur Dusche und Toilette. Wer das schafft, darf  ein neu aufgebautes Waschhäusschen geniessen. Ohne Duschmarken oder Zeitbeschränkung. Tolle Sache und nicht selbstverständlich für einen Campingplatz.
Dann wird es ernst mit der Treffenssausfahrt. 18 Maschinen machen sich auf den Weg den Tag zu genießen. Die Wetteraussichten sind eigentlich gut. Es ist nicht zu heiß und Regen ist auch nicht angesagt. Perfekt.
Ein langer KLR Wurm fährt vom Platz und lässt keinen Zweifel offen: Die Camper sind froh, daß wir weg sind...
Wir teilen uns auf in zwei Gruppen. Die, die noch tanken müssen und die anderen...vornehmlich A und Tengai Fahrer...der 22 Ltr. Tank machts möglich.
Wir fahren zuerst 15 min. Autobahn um ausm Pott ins bergische Sauerland zu kommen. Ich denke an meinen Ölstand und verfluche mich, daß ich kein Ersatzöl mitgenommen habe. Steht schick im Transporter...
Auf einem AB Pendlerparkplatz halten wir und warten auf die anderen. Die anwesenden Autofahrer wissen nicht wie ihnen geschieht, als sie plötzlich von einem Rudel Biker eingekesselt werden.
Dann geht´s los. Auf kleinen und kleinsten Straßen fahren wir durch Wälder und an Wiesen vorbei. Keine Ortsschilder oder Wegweiser klärt die genaue Position. Einzig die Kühe und die Anwohner einzelner Gehöfte die wir durchfahren sehen uns nach. Soviel Gegend ohne Bebauung und das im Sauerland...
Den vielerorts angezeigten Hinweis "Straßenschäden" sollte man aber ernst nehmen. Die Straßen, auch die Kreisstraßen und einige Bundesstraßen sind in einem Zustand...ich bin froh ne Enduro unterm Hintern zu haben. Also Schlagloch an Schlagloch, geflickte und erhobene Stelle an Stelle begleitet unsere Tour. Unglaublich...
Der erste Stopp zum Kaffeefassen ist ein Bikertreff mitten im Wald an einem kleinen Tierpark.
Nach dem 2. Frühstück wurde es dann ernst. Unsere Mopeds wurden ihrer bauartbedingten Bestimmung zugeführt. Der nächste Abschnitt der Strecke war ein Schotterweg durch den Wald. Dieser auch noch feucht und von Pfützen durchzogen. Klasse Strecke. Wie Jo das mit seiner Fj gemeistert hat, keine Ahnung...:) Die andere Nichtenduro, die Guzzi Griso von Dirk, heizte vor mir die Piste hinunter, unglaublich. Aber Dirk ist ein alter Geländehase und Endruokönner...

Nach dem Schotterintermezzo gings dann an 5 verschiedene Stauseen bzw. Talsperren. Gemerkt habe ich mir Mönetalsperre und Biggesee. Dort haben wir auch dann unsere Mittagspause mit Essensfassen gemacht.
Anschließend gings dann weiter. Wieder über schlechte Straßen und durch Wälder und Waldgebiete mit abwechselnd kleinen Dörfern.
Hier mal ein Video wie es klingt, wenn wir unterwegs sind. Schön einzeln, aber im Rudel ordentlich laut...
Und noch eins...
Auf dem Rückweg gabs noch eine Wasserdurchfahrt für die Mutigen. Ich bin lieber aussen rum gefahren, wollte mich nicht im Flüsschen hinpacken. Und trocken bleiben wollte ich auch...
Und schon gingen die Probleme bei einigen los.
Bei Jörg spotzte die Gute und wollte nicht mehr vom Gas lassen...kurze Zeit drauf wurde der Fehler gefunden. Eingerissener und letztendlich abgerissener Benzinschlauch. Wurde gefixt, lief dann wieder wie vorher.
Die letzte Etappe war dann wieder die Autobahn. Und meine hat sich ordentlich geschlagen. Sie hat auch kaum Ölverbrauch gehabt. Was mich besonders gewundert hat.
Als wir wieder zum Zeltplatz kamen, war sogar noch ein zusätzliches Neumitglied angekommen. Aus Bonn ist ein Kollege mit einem besonderen Exemplar angereist.
Eine Tengai mit Seitenwagen. Hat man schon mal im Netz gesehen, aber noch nie live. Ungewöhnlicher Umbau...wems gefällt.
Die abendliche Party war dann echt sensationell. Fleisch für alle, Käse für mich. Also wurde jeder nach seinem Gusto glücklich.
Butterfly war auch da, hat sich nach ihrer Aussage wohl gefühlt und ich habe mich gefreut sie nach langer Zeit wieder zu sehen.

Der frühe morgen war dann von Verabschiedungen und Packaktivitäten geprägt. Jedem konnte geholfen werden und auch unser Kilometerkönig ist bis Konstanz wohlbehalten angekommen.
Ein Ausfall bei der Rückfahrt ist zu vermelden...ein Platten.
Meine Rückfahrt hat sich erstmal freudig verzögert, ich habe noch jemanden aus der Playstation Sniper Gruppe besucht, der in der Nähe wohnte. Wir sind sogar einmal an seiner Wohnlocation vorbeigefahren :D

Also das Navi befragt und nach 25 min war ich vor Ort. Ein kleiner Ort am Hang mit unverbaubarem Blick in die Landschaft. Zufälligerweise kamen noch 2 andere Sniperkollegen vorbei und so hatte ich noch 2 schöne Stunden mit bekannten Leuten.
Dann gings doch an die Heimfahrt. Laut Google Maps diesmal über 6 Stunden...berechnet.
Erst ging auch alles gut und glatt, der Movano läuft wunderbar. Bei Crailsheim, also knapp 100 km von zu Hause begann der Regen. Der automatische Wischer erschreckt mich erstmal, aber dann arbeitet er zuverlässig. Doch dann beginnt das Chaos. Starker Regen und schließlich Hagel in Haselnussgröße kommt runter. Die ersten Autos flüchten sich auf den Seitenstreifen und teilen sich die Plätze unter den Brücken mit auch leidenden Bikern. Ich bleibe in Bewegung, ich will heim.
Bei Heidenheim wird es immer stärker und jetzt halten die Autos wild Warnblinkend mitten auf der Autobahn!!!

Ich rufe schnell bei SWR 3 an, und gebe das Chaos durch. Kurz darauf wird es auch schon im Radio gemeldet.
Ich pflüge durch die Wassermassen mit meinem weißen Dampfer...die Tonnen des Fahrzeuges geben Sicherheit. Schlagartig hört der Regen und das Chaos auf, aber hinter mir taucht kein Fahrzeug mehr auf. Erst nach 5 Min. überholen mich wieder welche.

Gegen 19 Uhr bin ich dann zu Hause...also nach 8 Stunden Autobahn. Am Abend laden wir noch schnell den Wagen aus, Moped wieder unter dem Carport und heute habe ich den Movano wieder zurückgebracht. Insgesamt habe ich 140 Euro Diesel verbrannt, ich Umweltferkel...XD, dafür aber Riesenfreude gehabt. Ein Wochenende von dem ich lange zehren muss...bis zum nächsten Jahr, beim nächsten Treffen. Ist aber noch nix gefixt in der Richtung.
Es war ein geiles Erlebnis mit all den verrückten KLR Irren aus ganz Deutschland.

In diesem Sinne...














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